4hKUNST#2_2014

»Friendship│mit Gelassenheit«

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Ausstellungsansichten vom 13.08.2014 / Künstlerhaus Dortmund
Fotos: Adriane Wachholz

 

 

 

Aus Toronto via Internet live zugeschaltet wird sich Robert Luzar gemeinsam mit Timo Kube, der in Dortmund vor Ort sein wird, über das Thema Freundschaft unterhalten. In einer eher persönlichen Auseinandersetzung werden unter Anderem immer wieder Bezüge auf Michel De Montaignes Essay “Von der Freundschaft” hergestellt. Welche Arten der Freundschaft gibt es und gibt es so etwas wie eine “wahre” Freundschaft, so, wie Montaigne sie in seinem Verhältnis zu seinem verstorbenen Freund Etienne de la Boëtie beschreibt?

“Wenn man in mich dringt, zu sagen, warum ich ihn liebte, so fühle ich, dass sich dies nicht aussprechen lässt, ich antworte denn: Weil er er war; weil ich ich war.”

Inspiriert von Montaignes Essay, der ein Versuch und eine Meditation zur persönlichen Stellungnahme zur Freundschaft darstellt, versuchen auch Luzar und Kube einem zeitlosen Thema nachzuspüren, das nach wie vor ein zentrales Element für eine Gemeinschaft bildet. Es stellt sich die Frage, ob oder inwiefern sich der Begriff der Freundschaft in einer medial vernetzten und auf sozialem Wettbewerb basierenden Welt verändert haben könnte? Und wie nah oder wie fern sind wir uns in unseren Freundschaften?

Einen integralen Bestandteil dieser Präsentation bilden Video-Projektionen und Skulpturen, die z.T. gemeinsam entwickelt wurden oder aus der jeweiligen getrennten künstlerischen Praxis der beiden Künstler stammen. Als Ganzes verschmelzen die gezeigten Arbeiten zu einer teils dissonanten, teils harmonischen „Stimme.“

Es werden beispielsweise Videoclips von einer Zugreise gezeigt, die Luzar von Toronto nach Ottawa unternimmt. Auf eine Leinwand aus weichem Schaumstoff projiziert, werden die Aufnahmen zu Sinnbildern einer unvollendeten, geographisch und virtuell unterbrochenen Reise von Canada nach Deutschland. Tatsächlich wird Luzar an diesem Abend in Dortmund nicht ankommen. Ebenso wenig wird zu erwarten sein, dass die Internet Verbindung ununterbrochen bleibt und die Distanz vollkommen aufzuheben vermag.

Für Luzar und Kube ist diese Präsentation gewissermaßen eine ästhetische Übung zur Freundschaft, so wie auch Freundschaft zur Vertiefung und Verfeinerung fortlaufend praktiziert und geübt werden muss – vielleicht auch hinsichtlich einer weitergehenden Fragestellung zur Distanz und des gemeinsamen Loslassens mit Gelassenheit.

weitere Arbeiten unter 
Robert Luzar www.grammee.org.uk
Timo Kube www.timokube.de

Wann: Mittwoch, 13.8.2014
Einlass: 19.00
Beginn: 20.00 

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Timo Kube, London, GB, Robert Luzar, Toronto, CA:  

Freundschaft │mit Gelassenheit am 13.08.2014, 20h

»Friendship│mit Gelassenheit«

Using a live internet transmission, Robert Luzar – who is based in Toronto – and Timo Kube – who will be in Dortmund on site – will converse together on the subject of friendship. Amongst other references and in a rather personal dialogue about their friendship, Luzar and Kube will touch upon Michel De Montaigne's essay "On Friendship". Fundamentally they will ask: what kinds of friendship are there and is there such a thing as a "true" friendship? This question echoes Montaigne’s meditation on his departed friend, Etienne de la Boëtie:

“If I were pressed to say why I love him, I feel that my only reply could be: ‘Because it was he, because it was I.”

Inspired by Montaigne's essay, which is a meditation and a personal trial on ‘friendship’, Luzar and Kube also try to trace a timeless topic that continues to form a key element for ‘community’ in general. This raises further questions of whether or to what extent the concept of friendship itself has changed in a media-connected and socially competitive world? How then are we, in our friendships today, close or distant?

Video projections and sculptures will form an integral part in this presentation. Some of the works brought together were jointly developed, as some other works derive from each artist’s distinct artistic practice. As a whole, the installation forms one “voice” characterised by difference and mutuality. Video clips, for instance, show Luzar’s view outside a train window while he travels between Toronto and Ottawa – yet toward Dortmund. This incomplete journey, a distance divided geographically and virtually, is projected onto a screen made of soft foam. The video transmissions serve as allegorical images of a limited journey Luzar takes towards Germany but within Canada. The fact is that Luzar will not arrive in Dortmund, nor be with Kube in person. Nor will it be expected that the Internet connection remains constant, uninterrupted. Distance cannot be completely overcome.

For Luzar and Kube this presentation is a kind of aesthetic exercise of friendship as well as a friendship that must be practiced and sustained under a more open question of distancing and mutual release, or ‘Gelassenheit’.