»unten mach' ich nich«
»Mehr als ein Dutzend Kunststudierende haben sich zusammengefunden und beschlossen, an die 4hKUNST-Aktion im Künstlerhaus Dortmund anzuknüpfen. Die Räume der Universität werden verlassen und der Hafen Dortmunds in Angriff genommen. Renoviert oder nicht, wir sind (unten) EINGENISTET!«
Text: Kerstin Orlowski
Mit Arbeiten von:
Barbara Budde, Irene Gallerani, Alina Gorny, Katharina Görges, Gitti Grewe, Stephan Krypczyk, Lilian Mühlenkamp, Donja Nasseri, Kerstin Orlowski, Clara Rohmer, Nadine Schindler, Sabine Schönfeld, Stephanie Schröder, Mareile Vaags
Am Samstag 20.Juli
20 bis 24 Uhr
im Künstlerhaus Dortmund,
Sunderweg 1, 44147 Dortmund
info: kh-do.de
"unten mach' ich nich" ist eine Sonderausstellung innerhalb der 4hKUNST- Reihe im Künstlerhaus Dortmund. Studierende der Universität Dortmund zeigen im Anschluss an das Seminar „Plastik als Fotografie, Fotografie als Plastik“ ihre Semesterarbeiten. Das Seminar fand unter der Leitung von Denise Winter statt.
Bilder von der Veranstaltung im Künstlerhaus:
Fotos: Jens Sundheim
Irene
Gallerani, Jeden Tag stehe ich ... , 2013
work in progress , Fotografie,
Papier, Tinte
Jeden Tag bleibt
das alltägliche gleich - und doch ändert sich alles unbemerkt.
„Jeden Tag stehe
ich ...“ ist eine Arbeit zum Thema Kennen und Erkennen. Sie besteht aus zwei
Serien von je 135 Elementen.
Die erste Serie
zeigt tägliche fotografische Aufnahmen einer Parkansicht und dokumentiert so
minimale Veränderung des Ausblicks aus dem heimischen Fenster. Tage in
Abwesenheit, an denen durch Reisen oder Ausflüge dieser alltägliche Blick
ausblieb sind durch fehlende Aufnahmen gekennzeichnet. So entsteht eine Art
Tagebuch des alltäglichen Blicks aus dem Fenster.
Die zweite Serie
fixiert körperliche Veränderungen des eigenen Fingerabdrucks. Zwar ist ein
Fingerabdruck das, was eine Identität erkennbar macht, gerade weil er
unveränderbar ist. Durch minimale Differenzen, z.B. eine Verletzung und deren
Heilung manifestiert sich jedoch auch hier eine tägliche Entwicklung.
Lilian
Mühlenkamp, Zeitlinie, 2013
Fotocollage im
Raum
kleine Spurfragmente
Clara
Rohmer, Wurzeln, 2013
Fotoperformance
Wer bin ich? Woher kommt die Welt? Fotoperformance mit Schattenspielen.
Barbara Budde, Natur, 2013
Rauminstallation
unter Verwendung von Video, Klang, Geruch und Bewegung.
Materialien:
Kunststoffrohre, Plastik, Netze, Packpapier, im Raum abgestellte Stühle.
Die Installation befindet sich in einem der hintersten Kellerräume (hinter dem MEX-Keller), der normalerweise als Abstellraum fungiert.
Meine Arbeit ist eine Auseinandersetzung mit dem gegebenen Raum und seiner Umgebung. In dem kühlen, dunklen, maroden Keller, wo der Putz von der Wand bröselt, mit seinen Rohren an Wänden und Decken habe ich ein „gemütliches Plätzchen im Wald“ zum Verweilen inszeniert: Bäume deren Blätter im Winde säuseln, zwitschernde Vögel, ein von einem Hügel herabplätschernder Bach, der Duft nach frischem Grün.
Kerstin
Orlowski, Dichter sucht Frau, 2013
Ton gebrannt und
glasiert
„Dichter sucht Frau“ ist eine Arbeit, die sich mit Erinnerung beschäftigt. Flüchtige Bekanntschaften werden oft schnell aus der Erinnerung gelöscht und nicht mehr für interessant befunden. In „Dichter sucht Frau“ wird ein Mensch aus einer flüchtigen Begegnung, aus der Erinnerung heraus, aufgegriffen und in Ton dargestellt. So wird das Vergessen überwunden und die Erinnerung lebt.
Mareile Vaags
Donja
Nasseri, Brücke, 2013
s/w Print
s/w Print
In meiner Arbeit
wird eine Brücke aus einer Fotografie ausgeschnitten und entfernt.
Was bleibt ist
eine Fläche, die nichts mehr mit der Brücke zu tun hat. Eine
neue Form bildete
sich durch die fehlende Fläche und assoziativ wird man in eine andere Richtung
geleitet, anstelle die Brücke klar einordnen zu
können.
Alina Gorny,
Katharina Görges, Wiederbelebung, 2013
Keller, Lampen,
Klavier, Gartenschlauch
Licht an, Licht aus, Dunkelheit. Licht an, Licht an,
Licht aus, Schatten. Licht aus, Licht an, Licht aus, Licht an, Licht an,
Schatten, Licht aus, Licht aus, Licht an, Licht aus, Dunkelheit. Licht an,
Licht aus, Licht an, Treppe. Licht aus. Licht an, Licht aus, Licht an,
Schatten, Licht an, Licht an, Licht aus, Wand. Licht aus, Licht aus, Licht an,
Licht aus, Licht an, Licht an, Licht aus, Licht aus, Dunkelheit. Licht an,
Schatten. Licht an. Licht an. Licht an. Licht aus, Licht an, Licht aus, Licht
an, Licht aus, Licht aus, Licht aus, Licht aus, Licht an, Licht aus,
Dunkelheit.
Fotos: Irene Gallerani
Stephan Krypczyk, Unten machte ich, 2013
Papier, Lampe
Stephanie Schröder
Gitti
Grewe, Ruhrflächen versetzt, 2013
Fotografie und
Pappe
Grundlage meiner Arbeit sind Fotografien von Ecken und
Flächen von Häusern, Mauern und Wandvorsprüngen des Ruhrgebiets. Die
Zweidimensionalität der Fotografie ist versetzt, indem die Staffelungen im Bild
aufgebrochen und verrückt wurden. Wandvorsprünge und Winkel sind aus der Fläche
in den Raum geholt. Alles was hinten liegt ist nach vorne gesetzt und alles was
vorne liegt ist nach vorne versetzt.
----
Nadine
Schindler, Glühwürmchen, 2013
Lichtinstallation
Ein Spiel mit der
Wahrnehmung
„Glühwürmchen“ ist
eine stille Installation im so genannten Treppenkeller des Künstlerhauses.
Folgt man den Stufen des Treppenkellers hinab, befindet sich an dessen Ende
linker Hand eine Treppe, die wieder aufwärts führt.
In der Dunkelheit
sind zunächst nur leuchtende Punkte und Lichtstreifen zu erkennen, die den Raum
markieren. Erst wenn sich der Betrachter die Zeit nimmt, die Augen an die
Dunkelheit zu gewöhnen, offenbart sich die Installation selbst.
„Glühwürmchen“ - eine Installation, die
sich mit den Themen Licht, Raum und Zeit beschäftigt.